Ibrahim Pascha, genannt Makbul , "der Günstling", geboren um 1493 bei Parga; hingerichtet 15. März 1536 im Topkapi-Palast Istanbul, war zwischen 1523 und 1536 Großwesir des Osmanischen Reiches.
Aufgrund der besonderen Nähe zu Süleyman dem Prächtigen, den er als seinen „Bruder“ bezeichnete, verfügte er im Vergleich zu anderen Würdenträgern über eine Sonderstellung mit außergewöhnlichen Vollmachten , gefestigt durch eine (historisch noch teils umstrittene) Heirat mit Hatice Sultan, der Schwester Süleymans I. Ihm oblag als Oberstem Befehlshaber des Heeres 1529 die taktische Leitung der Belagerung von Wien.
Ibrahim Pascha galt als ehrgeizig, intelligent und vielseitig gebildet, sprach mehrere Sprachen und interessierte sich sehr für Kunst und Musik. Vor allem aber genoss er auch einen hervorragenden Ruf als Diplomat; insbesondere wusste er über die Beziehungen zwischen den europäischen Staaten bis ins kleinste Detail Bescheid. Krönung seines Lebenswerks war ein Bündnis des Osmanischen Reichs mit Frankreich unter gegen die Habsburger , durch welches König Franz I. gegenüber der Hohen Pforte tributpflichtig wurde.